Donnerstag, 6. Juni 2013

STARRE AUGEN.

Er trat in den Raum. Menschen drängten sich von einer Ecke zur anderen und betrachteten das nun an den Wänden hängende Metall. Immerwährendes Summen der Stimmen, die sich über die metallenen Artefakte unterhielten und analysierten, hallten durch das Gebäude, das vor kurzem mit den schweren Artefakten ausgestattet wurde. Es herrschte Verwunderung und Erstaunen über die plattenähnlichen Konstrukte.

Der weiße Raum erstrahlte steril und löste ein unbehagliches Gefühl aus. Es war ein Gefühl des Ausgesetztseins, ein Gefühl der Schutzlosigkeit, was nicht zuletzt an der Eindeutigkeit des Raumes lag. Er war rechteckig und barg zusätzlich einen inneren offenen Raum in der Mitte. Dieser Teil des Gebäudes hatte nur einen Ausweg ... und dieser war der gleiche, wie der Weg, auf dem man hinein gelangt war. Eine Tür. Ein Ausweg. Lampen mit Schirmen zum Abblenden erfüllten den Raum mit einem weißen Licht. Einige Artefakte waren älter als andere, die sich dort befanden. Durch ihre scheinbar ebene Oberfläche zogen sich Furchen und schwarze Wolken. Es wurde still. Die Augen fixierten eine Frau, die durch die Reihen der Menschen schritt. Das Metall regte sich. Es wachte auf. Es wurde warm und den Raum durchzog grelles Licht.
Die Anwesenden erstarrten in ihren Bewegungen. Ein hypnotisiertes Lächeln entstand auf den Gesichtern der Männer und Frauen. Lähmende Stille, als alles vorbei war. Es kühlte ab und das Licht war weniger blendend. Auf dem Metall blieben Furchen und schwarze Wolken zurück. Nichts regte sich. 
Er schob sich zum Ausgang und öffnete vorsichtig die Tür. Der einzige Weg. Immer noch keine Reaktion aus dem überfüllten Raum. Er trat hinaus.
- Jérome Janßen

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